Hechtgiganten vertikal aus der Tiefe (9.11.2010)

HechtgigantAm 6./7. November stand ein zweitägiges Guiding für Bernd und Werner aus dem Mühlviertel an. An den vorangegangenen Tagen konnte ich immer wieder schöne Fische fangen, an die unglaublichen Fangserien im Oktober (Bericht folgt am Ende der Saison!), kam die Fischerei im Moment aber nicht annähernd ran. Nichts desto Trotz, die Motivation war hoch, die Gäste echte Zanderfreaks, die die Launen der Stachler genau kennen, was sollte also schief gehen. Am Samstag tat sich vorerst außer ein paar spitze Bisse nichts. Kurz vor Mittag bekam ich einen tollen Biss auf meinen Vertikalköder, ein wunderschöner Zandermilchner mit 65cm Länge kam aus ca. 12m Tiefe. Nun war der Bann gebrochen und die Motivation stieg zusehends.


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Der Spuk war aber vorerst wieder vorbei, erst am mittleren Nachmittag fanden die Stachler wieder Gefallen an unseren Ködern, die Größe war aber eher bescheiden. Bernd hatte bis dato noch kein gutes Einvernehmen mit den Kampzandern, erst in der Dämmerung knallte ein toller Fisch auf seinen Köder – der Bann war gebrochen! Das war auch der Schlusspunkt für Tag 1.



 


HechtgigantGespannt sehnten wir den nächsten Morgen herbei, die Wettervorhersage machte uns aber Kopfzerbrechen, Regenschauer wurden vorhergesagt. Am Morgen konnten wir aufatmen, weder Regen noch der am Samstag doch eher lästige Wind vermieste unsere Laune. Wir starteten sofort zur Steilwand, wo ich schon einige Großzander fangen konnte. Bals bekamen wir Bisse, zu Gesicht bekamen wir aber keinen Fisch. Wie vom Vortag wussten wir dass der Vormittag nicht die beste Zeit sein würde und beschlossen uns mit Mühlviertler Speck und "Landbrot" aus einer Zwettler Bäckerei zu stärken.

 
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Nach der Stärkung gings zurück an die Steilwand. Ich stellte meinen Stuhl etwas höher und ließ den 5 Inch Flash J zu Boden. Wie aus dem Nichts wurde meine Rute nach unten gerissen, der Biss war so brutal, dass ich zu Beginn nicht recht wusste wie mir geschieht. Sofort dachte ich an einen großen Zander, der Fisch ließ sich nur schwer bewegen, auf einmal zog er unaufhaltsam Schnur von der Rolle. Da dachte ich sofort an einen Hecht, hinter der träge n Flucht dürfte auch nicht grade ein Kleiner stehen. Ein unglaublicher Drill entbrannte, ich schenkte dem Fisch keinen Meter Schnur, die kurze Vertikalrute bog sich bis ins Handteil durch, jede Menge schwere Bewegungen führten zu Spekulationen über die Größe des Hechtes.

 
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Nach gut fünf Minuten blitzte das erste Mal eine wuchtige Flanke im Oberwasser auf, was da aus der Tiefe kam war gigantisch. Ich forcierte den Drill in der Endphase noch stärker und wollte auf keinen Fall das der Riese noch einmal abtaucht. Der Plan ging auf und Bernd kescherte den Fisch. Es war geschafft, ein Fisch jenseits der 110cm mit einem riesigen Körper war im Netz. Dass die Emotionen in diesem Moment hochkamen kann man sich denken – glaub ich. Der Fisch war 115cm lang und hatte bei dieser Länge das unglaubliche Gewicht von 14,5kg.

 

 
HechtgigantNoch unglaublicher war die Tatsache, dass kurz zuvor ein noch größerer Hecht beim Vertikalangeln gefangen wurde. Dieser Hecht von Gerhard Stummer aus Linz hatte eine Länge von 128cm und ein Gewicht von 17kg. Eine derartige Dublette dürfte es am Kampstausee noch nie gegeben haben – unglaublich.



 

 

 

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Nach einer ausgiebigen Fotosession konnte ich mir nicht so recht vorstellen noch weiterzufischen, meine Gäste sollten doch auch noch fangen. Und wir taten gut daran, drei Zander konnten wir noch verhaften.

Ein unglaubliches Wochenende mit einer wahren Sternstunde neigte sich dem Ende zu. Vielen Dank an Bernd und Werner, die tolle Gäste waren und beim Fang des Riesenhechtes maßgeblich beteiligt waren!