Projekt "Angeln mit Handicap"
ein Bericht von Initiatorin Heidi Pletzenauer
Wie es dazu kam:
2009 hatte ich wegen einer Wirbelsäulenerkrankung immer wieder Lähmungserscheinungen in den Beinen, dazu kam eine hochgradige Depression. Ich musste all meine Hobbys aufgeben und zweifelte immer mehr an meinem Leben. Ein guter Bekannter überredete mich eines Tages mit ihm zu seinem Teich zu fahren und ein bisschen zu fischen. Nicht gerade begeistert fuhr ich mit. Da saß ich nun mit der Angel in der Hand und beobachtete die Pose. Keine 2 Stunden vergingen und ich konnte meinen ersten Karpfen, mit rasendem Herzen, drillen und mit Hilfe meines Bekannten den Fisch landen. Dieser kleine Karpfen veränderte meine unzufriedene Welt. Ich hatte wieder Freude am Leben da ich trotz meiner Behinderung ein wunderschönes Hobby ausüben konnte.
Voller Stolz erzählte ich einem langjährigen Freund, dass ich die Fischerprüfung gemacht habe. Da erzählter er mir von seiner früheren Leidenschaft dem Angeln. Manfred musste die Angelei an den Nagel hängen da er nach einer Hirnblutung halbseitig Gelähmt wurde. Ich ließ eine Angelhilfe bauen, die auch patentiert wurde, und somit konnte er wieder an seinem ehemaligen Gewässer mit meiner Hilfe angeln. Nicht nur Manfred erfreute sich seither ein wundervolles Hobby in der freien Natur trotz Behinderung, nachgehen zu können, denn inzwischen habe ich schon viele schöne Stunden mit anderen Behinderten (Rollstuhlfahrer, Blinde, Armamputierte http://www.youtube.com/watch?v=t8wKS2ZYgak )die Faszination Angeln ausgeübt.
Meine Vision:
Dass Handicap Angler von den Landesverbänden, Vereinen, Gewässerbesitzern und von meinen Anglerkollegen voll integriert werden. Sie sind Menschen wie DU und ICH und man sollte nie vergessen „Es kann einem selbst ein Schicksalsschlag wieder fahren!“
Meine Ziele
Eine Änderung der gesetzlichen Bestimmungen: Dass Handicap Angler, die wegen einer Behinderung nicht fähig sind selbständig und alleine angeln können von der Fischerprüfung zu befreien. Sie sollen mit einem geprüften Angler nach Absprache mit den Gewässerbesitzer oder Vereinen mitfischen dürfen.
Dass Landesfischereiverbände, Angelvereine, Teichbewirtschafter Gewässerbesitzer sowie aktive Angelkollegen/innen von sich aus „Handicap Angler“ die Hand zur Mithilfe reichen.
Für das 3 tägige Raubfischseminar Mega Bite 2012 hat Bernhard Berger gemeinsam mit Jörg Strehlow, Dori Baumgartner und Koordinator Alexander Ziegler, meiner Initiative 2 Gratis Startplätze im Wert von über € 900,-- zur Verfügung gestellt. Obwohl man ihm geraten hat es solle doch besser ein eigenes Behindertenseminar veranstalten, hat er sich nicht abhalten lassen und hat 2 Behinderte Personen ins Seminar intrigiert. Das Seminar wurde für beide Seiten ein voller Erfolg.
Für weitere Fragen stehe ich gerne unter:
http://www.facebook.com/groups/angelnmithandicap/ oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
für euch bereit.
„Es ist mir ein großes Bedürfnis, diese Initiative hier vorzustellen. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, Personen mit eingeschränkter Mobilität bzw. anderen körperlichen und geistigen Behinderungen genauso einen Zugang zu unserem wunderbaren Hobby zu geben.
An dieser Stelle möchte ich Heidi für Ihren Eifer und Ihre Energie beglückwünschen. Mittlerweile konnte ich selbst bei Kursen oder bei Guiding-Touren immer wieder "Handicap-Angler" zum Fisch führen. Um dies von meiner Seite zu fördern, bekommen „Handicap-Angler“ samt Begleitperson vergünstigte Guiding-Touren. Die Lizenzen für die Stausee-Reviere der Windhag Stipendienstiftung für NÖ gibt’s ab 2013 gegen Vorlage eines Behindertenausweises für den Betroffenen sowie für eine Begleitperson ebenfalls vergünstigt.
Ich hoffe, mit diesen Neuerungen, Handicap-Anglern den Zugang zum Fischen zu erleichtern – weitere Schritte sind in Planung.
Wie Heidi in Ihrem Bericht treffend formulierte, es könnte schließlich jeden von uns treffen!“ – Bernhard Berger